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Aufnahme in das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste

von Uniklinik RWTH Aachen23. Januar 2020 in Ausgezeichnete Forschung, Innere Medizin, Medizin und Technik,
Junge Kolleg
Drei RWTH-Nachwuchswissenschaftler wurden in das Junge Kolleg der Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen. Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (links) und Präsident Professor Dr. Wolfgang Löwer (rechts) mit Dr.-Ing. Christoph Hoog Antink, Dr. rer. nat. Anna-Christin Joel und Dr. med. Jakob Nikolas Kather (von links). Foto: AWK NRW/Andreas Endermann

Drei junge Forschende der RWTH für herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet.

Zwei junge RWTH-Wissenschaftler und eine Wissenschaftlerin wurden jetzt in das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen: der Ingenieur Christoph Hoog Antink vom Lehrstuhl für Medizinische Informationstechnik, die Biologin Anna-Christin Joel vom Lehrstuhl für Zoologie und der Mediziner Jakob Nikolas Kather vom Lehrstuhl für Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Internistische Intensivmedizin. Akademiepräsident Professor Dr. Wolfgang Löwer und NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen gratulierten in Düsseldorf zu dieser Auszeichnung.

Christoph Hoog Antink

Dr.-Ing. Christoph Hoog Antink studierte Elektrotechnik und Informationstechnik an der RWTH und schloss 2012 mit einer Diplomarbeit im Bereich der elektrischen Impedanztomographie ab. Einen zwischenzeitlichen Auslandsaufenthalt an der University at Buffalo konnte er dank Unterstützung durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes sowie durch das Fulbright Programm mit einem Master of Science im Bereich der Bildverarbeitung von Computertomographiedaten abschließen. 2018 folgte die Promotion mit Auszeichnung am RWTH-Lehrstuhl für Medizinische Informationstechnik. Dort ist der 34-Jährige Gruppenleiter.

Hoog Antink arbeitet zur Signal- und Datenverarbeitung in der Medizintechnik. Ihn interessiert, wie durch Kombination von Informationen aus unterschiedlichen Quellen Robustheit gesteigert werden kann. Dabei verwendet er unterschiedliche Signalquellen, vom klassischen EKG bis hin zu mehrdimensionalen Videodaten. So kann diese Sensorfusion beispielsweise zur Reduktion von Fehlalarmen auf der Intensivstation eingesetzt werden. Ein weiteres Forschungsfeld ist die Entwicklung kontaktloser Messtechnik. Noch sind diese störanfällig und bieten Optimierungspotenzial durch Sensorfusion. So können beispielsweise über mehrere Kameras deren Daten mithilfe maschineller Lernverfahren analysiert und Vitalparameter wie die Herzrate kontaktlos bestimmt werden. Es erfolgt eine enge Kooperationen mit der Neonatologie und der Altersmedizin: Für beide Patientengruppen sollen Komfort und Bewegungsfreiheit gesteigert sowie Hautschädigungen und Infektionsrisiko minimiert werden.

Anna-Christin Joel

Dr. rer. nat. Anna-Christin Joel studierte an der RWTH Biologie, ihre Promotion über nanofaser-produzierende, cribellate Spinnen schloss sie 2016 mit Auszeichnung ab. Anschließend forschte Joel als Postdoc am Westfälischen Institut für Bionik der Westfälischen Hochschule in Bocholt zu verschiedenen bionischen Fragestellungen. Mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft wechselte sie an das Departement Biological Science der Macquarie University in Sydney und war als Gastwissenschaftlerin an der University of New South Wales, ebenfalls in Sydney, tätig. Im August 2018 kehrte sie an die RWTH zurück, hier leitet sie im Institut für Zoologie die Nachwuchsgruppe Spider Silk. Diese wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Europäischen Union im Rahmen von Horizon 2020 und der RWTH finanziert.

Joel erforscht Themenfelder von der Funktionsmorphologie, Ökologie, Evolution und Proteinchemie bis hin zur Bionik und Medizintechnik. Das gemeinsame Element dabei ist eine cribellate Spinnenseide. Sie besteht aus Nanofasern mit einem Durchmesser von 20 Nanometern. Dies macht unter anderem die Proteinchemie dieser Seide interessant. Zusätzlich werden die Nanofasern von den Spinnen mit anderen Fasern zu komplexen Fäden vernäht. Der Verarbeitungsprozess sowie die Tatsache, dass die Nanofasern trotz der wirksamen van-der-Waals-Kräfte – auf diesen beruht das Haftprinzip des Geckofußes – nicht an der Spinne selbst kleben bleiben, sind für die moderne Nanotechnologie von Interesse. Durch einen bionischen Transfer dieser Aspekte möchte die 32-Jährige neue Verfahren in der Nanofaserverarbeitung etablieren.

Jakob Nikolas Kather

Dr. med. Jakob Nikolas Kather, M.Sc., Jahrgang 1989, studierte Medizin an der Universität Heidelberg. Schon im ersten Semester beschäftigte er sich mit künstlichen neuronalen Netzen und vertiefte dies später in einem zusätzlichen Masterstudium „Medical Physics“. Seit dem Studium ist Kather in der Studienstiftung des Deutschen Volkes aktiv.

Kather arbeitet als Arzt in der Klinik für Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Internistische Intensivmedizin der Uniklinik RWTH Aachen. Er leitet eine Arbeitsgruppe zum Thema „Computational Oncology“. In der Klinik betreut er vorwiegend Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen des Magen-Darm-Trakts, in der Forschung wendet er Methoden der computerbasierten Simulation und künstlichen Intelligenz an, um diese Krankheiten besser zu verstehen. Zuletzt konnte Kather zeigen, dass es mittels „Deep Learning“ möglich ist, genetische Veränderungen von Tumoren direkt aus histologischen Bildern vorherzusagen. Diese Veränderungen entscheiden über die Wahl einer optimalen Tumortherapie. Bisher werden zum Nachweis solcher Veränderungen teure und zeitaufwendige Labortests benötigt, histologische Bilder der Patienten sind hingegen ohne Mehrkosten verfügbar. Die Forschungen von Kather könnte zu schnelleren Diagnosen und einer deutlichen Kostenersparnis in der Onkologie führen.

Das Junge Kolleg

Die Aufnahme in das Junge Kolleg gehört zu den bedeutendsten Auszeichnungen für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Nordrhein-Westfalen. Sie wurde 2006 zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gegründet, anfangs mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Mercator und seit 2014 getragen durch das Land Nordrhein-Westfalen. Bis zu 30 Vertreter und Vertreterinnen aller Fachrichtungen können für die Dauer von maximal vier Jahren berufen werden. Sie erhalten ein jährliches Stipendium in Höhe von 10.000 Euro und nehmen am Akademieleben teil. Voraussetzung für die Mitgliedschaft sind neben der Promotion herausragende wissenschaftliche Leistungen an einer Hochschule oder Forschungseinrichtung in NRW. Zum Zeitpunkt der Aufnahme dürfen die Mitglieder nicht älter als 36 Jahre sein und noch keine unbefristete Hochschullehrstelle innehaben. Im Jungen Kolleg haben sie die Möglichkeit, ihre Projekte in interdisziplinären Arbeitsgruppen zu diskutieren. Quadrate_Satzende

(Quelle: RWTH Aachen University)


 

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