Ein Team um Univ.-Prof. Dr. Stefan Gründer, Direktor des Instituts für Physiologie an der Uniklinik RWTH Aachen, und PD Dr. Dominik Wiemuth hat in einer neuen Publikation das Protein PCYOX1L als Interaktionspartner des wichtigen hippocampalen Rezeptors ASIC1a identifiziert. Die Arbeit mit dem Titel „The secreted protein PCYOX1L controls the surface expression of acid-sensing ion channel 1a“ wurde in der renommierten Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.
Der säureempfindliche Ionenkanal 1a (ASIC1a) ist ein spezieller Rezeptor in Nervenzellen, der auf Säure (Protonen) reagiert und dadurch Signale im Gehirn beeinflusst. Bislang war nicht bekannt, wie der Rezeptor an die Oberfläche der jeweiligen Zelle gelangt, um dort als synaptischer Signalverstärker zu agieren. Um dies herauszufinden, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Physiologie an der Uniklinik RWTH Aachen, allen voran Dr. Sven Kuspiel, ASIC1a aus Gehirnen von Mäusen extrahiert. So konnten sie die Interaktionspartner des Rezeptors näher untersuchen. Dabei entdeckten die Forschenden das Protein PCYOX1L, welches an ASIC1a andockt.
Beeinflusst Lernen und Erinnern
Experimente bestätigten, dass PCYOX1L die Oberflächenexpression des säureempfindlichen Ionenkanals kontrolliert. Ist die Signalübertragung des Proteins unterbrochen, so wird die Langzeitpotenzierung im Hippocampus erheblich gestört. Somit stellt PCYOX1L einen wichtigen Baustein innerhalb der synaptischen Plastizität des menschlichen Gehirns dar und beeinflusst Lern- und Erinnerungsprozesse.
Die vollständige Publikation finden Sie hier.