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Besseres Inhalieren durch Erklärvideos im Internet

von Uniklinik RWTH Aachen13. November 2018 in Innere Medizin,
a woman uses a needle throat spray in her mouth on white background. from a sore throat
© zatevakhin / Fotolia

Bei der Behandlung von obstruktiven Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD spielt die Verabreichung von Medikamenten über den inhalativen Weg eine zentrale Rolle. Die inhalative Verabreichung hat den Vorteil, dass die Medikamente direkt an ihren Wirkort, nämlich in die Atemwege gelangen. Nebenwirkungen, die bei systemischer Verabreichung – also den gesamten Organismus betreffend – auftreten würden, werden vermieden bzw. reduziert. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Wirkung von Medikamenten stark davon abhängt, wie sie inhaliert werden. Daher ist eine korrekte Technik Voraussetzung, damit die Medikamente die Atemwege überhaupt erreichen. Im klinischen Alltag wird jedoch häufi g eine unzureichende Inhalationstechnik beobachtet.

„Es gibt mehrere Faktoren, die zur falschen Anwendung von Inhalationsgeräten in der klinischen Praxis beitragen, darunter die Komplexität des Inhalationsverfahrens, das Fehlen von gerätespezifi schen Anweisungen für Patienten sowie das Fehlen von Lernmöglichkeiten“, weiß Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Müller, Leitender Oberarzt in der Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin der Uniklinik RWTH Aachen. Um Patienten in der korrekten Anwendung von Inhalatoren zu schulen, startete die Deutsche Atemwegsliga die Produktion von kurzen, webbasierten Videos. Das Trainingsmaterial umfasst gesprochene Textpassagen und visuelle Einblendungen zu allen wichtigen Schritten der Inhalationstherapie wie Vorbereitung, Verabreichung und Beendigung. Zusätzlich sind die Videos in sechs verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch, Russisch und Slowakisch) frei verfügbar.

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Kurz- und langfristig: Weniger Fehler beim Inhalieren
Im Rahmen der Studie „Optimizing inhalation technique using web-based videos in obstructive lung diseases“ hat die Arbeitsgruppe unter Leitung von Dr. Müller nun untersucht, ob Patienten mit obstruktiver Atemwegserkrankung ihre Inhalationstechnik nach Ansicht der kurzen Trainingsvideos anhaltend verbessern konnten. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die von der Deutschen Atemwegsliga zur Verfügung gestellten Videos zur Demonstration und Erklärung von Inhalationstechniken leicht verständlich sind und erfolgreich eingesetzt werden können, um Patienten das richtige Vorgehen beizubringen. „Drei Viertel aller Patienten, die bei der ersten Demonstration mindestens einen Fehler gemacht haben, zeigten nach dem An-schauen der Videos eine korrekte Inhalationstechnik, die dann auch im Alltag so fortgeführt wurde, was Nachuntersuchungen belegen“, so Dr. Müller. Dies deutet darauf hin, dass die Videos für die Mehrheit der Patienten geeignet sind, um die Technik effektiv und anhaltend zu verbessern – die Videos bieten eine einfache und effi ziente Methode zur Überwindung der falschen Anwendung von inhalativen Medikamenten, einem der größten Probleme in der Behandlung von Atemwegserkrankungen. „Doch eine regelmäßige Beurteilung der Inhalationstechnik durch einen Arzt oder eine ausgebildete Krankenschwester in der klinischen Praxis, insbesondere bei älteren Patienten, ist nach wie vor unerlässlich“, betont der Studienleiter. Wiederholtes Training und Verstärkung können helfen, den korrekten Gebrauch von Inhalationsgeräten über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Weitere Studien sind notwendig, um festzustellen, ob eine breitere Nutzung dieser Videos mit einer Verbesserung der klinischen Ergebnisse verbunden ist. Die in der vorliegenden Studie verwendeten Videos sind online frei verfügbar und bieten Patienten die Möglichkeit, sie jederzeit und überall zu sehen. Die Videos sind kurz, leicht verständlich und in sechs verschiedenen Sprachen produziert: www.atemwegsliga.de/richtig-inhalieren.html. Quadrate_Satzende


Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Müller Leitender Oberarzt, Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin

Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Müller
Leitender Oberarzt,
Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin


 

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