In einer Studie, die aktuell in der Fachzeitschrift „Nature Nanotechnology“ veröffentlicht wurde, beweisen Forschende der Uniklinik RWTH Aachen die Wirksamkeit von Multimedikamenten-Nanomedizin in der Krebsbehandlung. Diese Kombinationstherapien sind ein entscheidender Fortschritt in der klinischen Anwendung und können neue Behandlungsparadigmen in der Onkologie etablieren. Die Studie wurde von Karina Benderski, Prof. Dr. Twan Lammers und Dr. Alexandros Marios Sofias am Institut für Experimentelle Molekulare Bildgebung der Uniklinik RWTH Aachen verfasst.
Die Studie ist die erste und umfassende quantitative Bewertung zum Potenzial der Multimedikamenten-Nanomedizin. Ausgewertet wurden 273 präklinischen Studien. Die Ergebnisse zeigen, dass der Ko-Transport von mehreren Wirkstoffen in einem Nanoträger eine bis zu 43 Prozent höhere Tumorwachstumshemmung im Vergleich zu herkömmlichen Therapien erreicht. Im direkten Vergleich zeigen zwei Wirkstoffe in einem Nanoträger eine um 19 Prozent höhere Anti-Tumor-Aktivität als die separate Kombination von zwei Wirkstoffen in zwei Nanoträgern.
Ferner zeigt die Studie, dass in Mausmodellen die Überlebensraten bei Krebserkrankungen durch Kombination von Nanotherapien signifikant verbessert werden können. Dieser therapeutische Vorteil gilt über verschiedene Tumorarten und unterschiedliche experimentelle Bedingungen hinweg konstant.
Die Forschung wurde mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Europäischen Forschungsrats sowie die Deutschen Krebshilfe unterstützt.
Ausführliche Informationen sind unter https://www.nature.com/articles/s41565-025-01932-1 abrufbar.