Das etablierte Kompetenznetzwerk Stammzellforschung NRW, das seit 16 Jahren in einem einmaligen, transdisziplinären Ansatz die Stammzellforschung in Nordrhein-Westfalen stärkt und darüber hinaus regelmäßig den Dialog mit Politik und Gesellschaft sucht, soll ab 2019 dauerhaft durch das Land gefördert werden. Dazu haben 19 in NRW ansässige Universitäten, Unikliniken – darunter auch die Uniklinik RWTH Aachen – und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen am 5. September gemeinsam den Verein „Stammzellnetzwerk.NRW“ gegründet.
Stammzellforschung ist seit Jahren eine wichtige Komponente im Portfolio Nordrhein-Westfalens: Von biomedizinischer Spitzenforschung über die Förderung exzellenter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die transdisziplinäre Zusammenarbeit zu aktuellen Fragestellungen bis zum politischen und gesellschaftlichen Dialog. Einen wesentlichen Anteil trägt daran das bisherige Kompetenznetzwerk Stammzellforschung NRW, das seit 16 Jahren durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Nun hat das Ministerium eine wegweisende Entscheidung getroffen und wird – vorbehaltlich der Entscheidung des Landtags über den Haushalt – das Netzwerk ab kommendem Jahr dauerhaft als Institution fördern.
Im Rahmen der feierlichen Vereinsgründung auf Schloss Mickeln in Düsseldorf lobte die Staatssekretärin Annette Storsberg (MKW) in ihrem Grußwort den Beitrag des bisherigen Netzwerks zur internationalen Sichtbarkeit der Stammzellforschung aus NRW sowie dessen Beitrag zur Therapieentwicklung und sprach sich deutlich für die Weiterführung des Stammzellnetzwerks aus. Prof. Dr. Oliver Brüstle, Stammzellforscher am Uniklinikum Bonn und frisch gewählter Vorsitzender des neu gegründeten Trägervereins vermerkte, dass gerade im Hinblick auf die großen gesundheitlichen Herausforderungen eine hohe Erwartungshaltung an das sehr dynamische Feld der Stammzellforschung bestehe. „Für diesen Prozess ist die Verstetigung des Stammzellnetzwerks NRW von elementarer Bedeutung. Neben der Fortführung der bisherigen, erfolgreichen Struktur wird es eine unserer zentralen neuen Aufgaben sein, als Katalysator die grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisse effizient in die Anwendung zu überführen“ betonte Professor Brüstle.
Besonders wertvoll für diesen Prozess ist das Alleinstellungsmerkmal des Netzwerks, die enge Verknüpfung der biomedizinischen Forschung mit den Geistes-, Rechts und Gesellschaftswissenschaften, die seit der Gründung des Netzwerks eine tragende Rolle spielt und „in Zukunft noch stärker intensiviert werden soll“, wie der Philosoph Prof. Dr. Dieter Sturma (Mitglied des Vorstands) hervorhob.
Der neu gegründete Verein Stammzellnetzwerk.NRW e.V. wird ab 2019 nahtlos die Aufgaben des bisherigen Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW weiterführen. Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich im Life Science Center in der Landeshauptstadt.