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Herz im Fokus der Wissenschaft

von Uniklinik RWTH Aachen21. September 2017 in Herz und Gefäße,
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Eine Fundgrube für die Wissenschaft

Die Klinik für Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik I) der Uniklinik RWTH Aachen unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Nikolaus Marx ist nicht nur die zahlenmäßig stärkste Klinik ihrer Art in Nordrhein-Westfalen. Hier wird auch intensiv daran geforscht, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die klinische Praxis zu überführen. Klinischer Alltag, Forschung und Lehre bilden an diesem Herzzentrum eine eng verzahnte Einheit, von der die Wissenschaft, aber auch die Behandlung der Patienten in hohem Maße profitieren.

Univ.-Prof. Dr. med. Nikolaus Marx im Interview über die kardiologische Forschung an der Uniklinik RWTH Aachen:

Marx_N_1Prof. Marx, wie würden Sie die Entwicklung der kardiologischen Forschung und Versorgung in den letzten Jahren zusammenfassen?

Prof. Marx: Der Erkenntnisfortschritt ist durchaus rasant. Wir können heute Patienten behandeln, bei denen wir vor noch 15, 20 Jahren nicht an invasive Diagnostik, geschweige denn an aufwendige interventionelle Therapien hätten denken können. Dabei hat der Fortschritt in der Kardiologie auch zu einer neuen Zusammenarbeit mit der Herzchirurgie geführt: Beide Bereiche sind in den letzten Jahren aufgrund der Behandlungsmöglichkeiten enger zusammengerückt – zum Wohle der Patienten. Bereits im Vorfeld erfolgt die Besprechung und Auswahl der für den individuellen Patienten optimalen Behandlungsmethode. Wir sprechen dann auch oft vom „Herzteam“. Auch an der Schnittstelle von Medizin und Technik zeichnen sich große Fortschritte ab: Hier in Aachen forschen die RWTH-Kollegen der Angewandten Medizintechnik sogar intensiv an Herzpumpen und an vollimplantierbaren Kunstherzen – ein spannendes Umfeld.

Wo liegen die Forschungsschwerpunkte Ihrer Abteilung?

Prof. Marx: Grob lassen sich diese in verschiedenen Bereichen ansiedeln: Wir erforschen erstens die Zusammenhänge von Diabetes und Herzerkrankungen. Mehr als 60 Prozent aller Menschen, die wegen eines Infarktes oder wegen akuter Durchblutungsstörungen des Herzmuskels zu uns kommen, haben Diabetes oder zumindest einen gestörten Zuckerstoffwechsel. Diese Wirkungsweisen und Zusammenhänge wollen wir noch genauer verstehen. Präventiv ausgerichtet ist auch unsere große Studie „Aachen gegen den Schlaganfall“: Wird ein Vorhofflimmern erkannt, kann dem Schlaganfall durch eine medikamentöse Behandlung sehr effektiv vorgebeugt werden. Wir haben daher gemeinsam mit dem Apothekerverband Aachen e. V. eine Studie ins Leben gerufen, um herauszufinden, ob ein breites Screening älterer Patienten hilfreich ist, die Schlaganfallrate durch unentdecktes Vorhofflimmern zu reduzieren. Über 7.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich beteiligt. Drittens arbeiten wir daran, die Wirksamkeit und Anwendungsfelder der auf Diagnostik und Therapie mittels Herzkatheter spezialisierten Interventionellen Kardiologie zu erforschen und zu verbessern – beispielsweise der Mitralklappeninsuffizienz, also der „Undichtigkeit“ der Mitralklappe, einer häufigen Herzerkrankung. Davon profitiert der Patient unmittelbar.

Welche Rolle spielt der Einsatz von Informationstechnologien und Big Data?

Prof. Marx: Eine immer größere. Wir arbeiten gemeinsam mit Spezialisten aus unserer Medizininformatik an der Entwicklung von Risikoalgorithmen zur Krankheitsvorhersage und -entwicklung bei Patienten mit Herzund Nierenerkrankungen. Diese Algorithmen schaffen bessere Voraussetzungen für klinische Studien, denn computergestützte Rechenmethoden können eine Vielzahl an Patientendaten anonym auswerten und so Informationen zu Krankheitsverläufen und Diagnoseansätzen liefern. Auf diese Weise können wir auch signifi kante Zusammenhänge erkennen, die uns im Rahmen der einzelnen Behandlung sonst verborgen bleiben könnten. Hier eröffnet sich ein neues Forschungsfeld, dessen Bedeutung kaum zu unterschätzen ist. Außerdem interessieren wir uns für die Wirkung elektromagnetischer Strahlung auf elektronische Implantate, sogenannte Devices. Das wird vor allem beim Breiteneinsatz von E-Autos in ein paar Jahren eine dringliche Frage. Quadrate_Satzende

 

 

 

 

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