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Durchbruch in der Nierenforschung: Prof. Rafael Kramann erhält Theodor-Frerichs-Preis 2021

von Uniklinik RWTH Aachen21. April 2021 in Ausgezeichnete Forschung, Innere Medizin,
Theodor-Frerichs-Preis_©Sven-Bratulic,-DGIM_web
Univ.-Prof. Dr. med. Rafael Kramann (l.) erhält den Theodor-Frerichs-Preis 2021 aus den Händen von Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Floege, 1. Stellvertretenden Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). (© Sven Bratulic, DGIM)

Univ.-Prof. Dr. med. Rafael Kramann und seinem Team vom Institut für Experimentelle Innere Medizin und Systembiologie an der Uniklinik RWTH Aachen ist ein wichtiger Erfolg in der Nieren- und Fibroseforschung gelungen: Mithilfe modernster molekularbiologischer Methoden haben die Wissenschaftler die zellulären Grundlagen der Nierenfibrose entschlüsselt. Sie konnten zudem das Protein Nkd2 als Ziel für eine potentielle Medikamentenentwicklung identifizieren. Dafür erhält Prof. Kramann den renommierten Theodor-Frerichs-Preis. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) für die beste vorgelegte klinisch-experimentelle Arbeit auf dem Gebiet der Inneren Medizin verliehen.

Die Nieren regulieren lebenswichtige Funktionen wie zum Beispiel den Wasser- und Salzhaushalt oder den Blutdruck. Erfüllen sie – wie bei einer Niereninsuffizienz – diese Aufgaben nur noch teilweise oder gar nicht mehr, kann dies für die Betroffenen lebensbedrohlich werden. Weltweit leiden etwa zehn Prozent der Menschen an einer Niereninsuffizienz. Eine chronische Niereninsuffizienz muss mangels medikamentöser Therapiemöglichkeiten im fortgeschrittenen Stadium oft mit Dialyse oder sogar einer Nierentransplantation behandelt werden.

Vernarbung des Bindegewebes

Von einer Nierenfibrose spricht man, wenn es bei chronischen Nierenerkrankungen zu einer Vernarbung mit Vermehrung des Bindegewebes in der Niere kommt. Die Niere kann ihre Funktion nicht mehr ausüben. Univ.-Prof. Dr. med. Rafael Kramann, Leiter des Instituts für Experimentelle Innere Medizin und Systembiologie und Oberarzt an der Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, rheumatologische und immunologische Erkrankungen (Med. Klinik II) an der Uniklinik RWTH Aachen, erforscht die narbenbildenden Zellen und sucht nach Ansatzpunkten für eine Therapie. Dazu analysierte er die zellulären Unterschiede zwischen gesunden und fibrotischen Nieren.

Kartierung der Niere

Mittels Einzelzell-RNA-Sequenzierungen konnten Prof. Kramann und sein Team eine genaue Karte der gesunden menschlichen Niere und der Niere mit einer chronischen Niereninsuffizienz erstellen, die Zellen identifizieren, die eine Nierenfibrose verursachen, und ihre Regulation charakterisieren: Es handelt sich um fehlgesteuerte Perizyten (kontraktile Bindegewebszellen) und spezifische Fibroblasten. Die exakte Kartierung der Niere machte zudem möglich, auf molekularer Ebene Strukturen für mögliche zukünftige Therapieansätze zu bestimmen. So konnten die Wissenschaftler das Protein Nkd2 als einen Ansatzpunkt für die Entwicklung von Medikamenten gegen eine Nierenfibrose identifizieren.

Entwicklung neuer Therapien

Die Forschungsergebnisse publizierte Prof. Kramann kürzlich im renommierten Wissenschaftsjournal Nature. Die Erkenntnisse sollen nun auch unmittelbar zur Entwicklung neuer Therapien genutzt werden. Hierfür initiierte Prof. Kramann zusammen mit einem internationalen Team der RWTH Aachen University und der University of Edinburgh die Ausgründung einer Firma, die innovative antifibrotische Medikamente entwickeln soll.

Wichtige Führungsrolle

„Ich kenne und schätze Professor Kramann als außerordentlich engagierten und begabten Kollegen, der eine wichtige Führungsrolle in der nephrologischen Forschung einnimmt und modernste Methoden der Grundlagenforschung mit klinischer Expertise verbindet, um Erkrankungen zu verstehen und zu beeinflussen“, hebt Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Floege, 1. Stellvertretender Vorsitzender der DGIM sowie Direktor der Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, rheumatologische und immunologische Erkrankungen (Med. Klinik II) an der Uniklinik RWTH Aachen, die Leistungen des diesjährigen Preisträgers heraus. Prof. Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM, ergänzt: „Man kann Professor Kramanns Arbeit sicherlich als Durchbruch in der Nierenforschung bezeichnen, die auch zu Erkenntnissen über Fibrosebildung in anderen Organen beitragen könnte, weshalb die Auszeichnung mit dem diesjährigen Theodor-Frerichs-Preis der DGIM hochverdient ist.“ Quadrate_Satzende


 

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