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Neue Studie zum Darmparasit Giardia lamblia in „Science Translational Medicine“ erschienen

von Uniklinik RWTH Aachen20. Oktober 2020 in Entzündung und Folgen, Innere Medizin,
Darmforschung
© 7activestudio – stock.adobe.com

Giardiasis ist eine infektiöse Durchfallerkrankung, die durch den Parasiten Giardia lamblia hervorgerufen wird. Die Erkrankung kommt bei uns vor allem bei Reiserückkehrern aus tropischen und subtropischen Gebiete mit mangelhaften hygienischen Bedingungen vor. In Endemiegebieten in Afrika, Südamerika und Asien sind vor allem Kinder infiziert. Interessanterweise ist eine Infektion bei diesen Kindern nicht mit Durchfall, sondern mit reduzierter Körpergewichtszunahme und geringerem Wachstum assoziiert. Eine Arbeitsgruppe um Univ.-Prof. Dr. med. Mathias Hornef, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Uniklinik RWTH Aachen, hat im Rahmen einer Studie die Ursachen für die altersabhängig unterschiedliche klinische Symptomatik näher untersucht. Die Ergebnisse wurden nun in der renommierten Fachzeitschrift „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.

Bei Giardiasis, eine Infektion des menschlichen Dünndarms mit dem Protozoon Giardia lamblia, handelt es sich um eine weltweit aber vor allem in den Tropen in Afrika, Südamerika und Asien vorkommende Infektionskrankheit, die sich bei Erwachsenen mit starken aber transienten Durchfällen und Erbrechen äußert. In einigen Endemiegebieten in Afrika, Asien und Südamerika sind einer großer Teil der Kinder chronisch infiziert. Dabei ist eine Infektion bei diesen Kindern nicht mit Durchfall, sondern Wachstumsstörungen und reduziertem Körpergewicht assoziiert. Die Mechanismen, die eine persistierende Infektion bei Kindern unterstützen und die verschiedenen Krankheitsausgänge beim erwachsenen und kindlichen Wirt bestimmen, sind bisher nur unvollständig verstanden und untersucht.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Uniklinik RWTH Aachen in Kooperation unter anderem mit Kollegen am Bernhard Nocht Institut für Tropenmedizin in Hamburg, den Helmholtz-Instituten in Leipzig und München sowie dem Kumasi Zentrum für Kollaborative Forschung in Kumasi, Ghana, konnten nun anhand eines neu etablierten Infektionsmodells zeigen, dass Giardien die Gallensekretion induzieren und sich von dem in der Galle enthaltenen Lecithin ernähren. Eine Analyse zeigte zudem, dass eine Infektion eine veränderte Zusammensetzung der Darmmikrobiota sowie eine Modifikation der Gallensäure durch kommensale Bakterien verursacht. Diese Änderung im Gallensäuremetabolismus führt zu einer vermehrten Sekretion des metabolischen Mediators FGF15/FGF19 im Darm, der wiederum den Fettstoffwechsel im Körper reguliert. Der Anstieg von FGF15/19 könnte somit die verminderte Gewichts- und Größenzunahme bei Giardia lamblia-infizierten Kindern erklären. Quadrate_Satzende


 

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