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Telemedizin in Pflegeeinrichtungen: Forschungsprojekt AIDA gewinnt während Pandemie an Bedeutung

von Uniklinik RWTH Aachen15. Januar 2021 in Medizin und Technik,
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Einsatz des TeleDocs in der Pflegeeinrichtung St. Gereon Seniorendienste in Hückelhoven.

Im Januar 2020 ist das Forschungsprojekt AIDA (Arbeitsentwicklung in der Altenpflege durch Einführung eines telemedizinischen Notdienst-Konzeptes) unter Leitung der Sektion Medizintechnik der Klinik für Anästhesiologie an der Uniklinik RWTH Aachen gestartet. Ursprünglich angetreten mit dem Ziel, die Einführung von Telemedizin in Seniorenheimen über Jahre zu erforschen, hat es im Laufe der vergangenen Monate aufgrund der Corona-Pandemie eine besondere Bedeutung erfahren – aus einem Modellversuch ist gezwungenermaßen ein direkter Praxiseinsatz entstanden. Das AIDA-Team zieht daher nach dem ersten Projektjahr ein positives Zwischenfazit. 

Gemeinsam im Verbund erforschen die Uniklinik RWTH Aachen, verschiedene Seniorenheime und Hausarztpraxen, die AOK Rheinland/Hamburg, die Docs in Clouds TeleCare GmbH und MA&T als Forschungspartner für Arbeitsgestaltung die Integration telemedizinischer Lösungen in der Altenpflege, um die die ärztliche Betreuung von Bewohnern zu optimieren. Denn steht ein Hausarzt zur Abklärung einer medizinischen Fragestellung für die ärztliche Betreuung von Bewohnern kurzfristig nicht zur Verfügung, bleibt der Pflegekraft oft nur die Möglichkeit, den Rettungsdienst oder Notarzt zu konsultieren. „Mit AIDA wollen wir die Zusammenarbeit zwischen Pflegepersonal und Hausärzten effektiver gestalten und eine verbesserte interprofessionelle Vernetzung herstellen. Vor allem die Zahl der unnötigen Krankenhauseinweisungen möchten wir reduzieren und die Zeitkapazität für menschliche Betreuung erhöhen“, erklärt Prof. Dr. med. Michael Czaplik, Leiter der Sektion Medizintechnik, das Forschungsprojekt. Durch die begleitende Evaluation dieses Prozesses will das Projektteam die langfristige Praxiseinführung von Televisiten in Altenheimen als Standardversorgung erforschen und optimal vorbereiten. Das Projekt wird mit einer Laufzeit von drei Jahren über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020 „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung” gefördert.

Telekonsultation mit Tablet und Stethoskop

Die nötige Hardware dazu liefert das Aachener Unternehmen Docs in Clouds TeleCare GmbH. Als mobiles Rollständersystem (siehe Abb. 1) überträgt der TeleDoc dem behandelden Arzt die wichtigsten Vitalparameter. Dieser kann dann in Echtzeit über Videotelefonie delegierte Maßnahmen vom geschulten Pflegepersonal durchführen lassen: ein EKG, Messen des Blutdrucks oder der Sauerstoffsättigung oder per Stethoskop Lunge und Herz auskultieren. Die Möglichkeiten bei der Telekonsultation reichen mittlerweile bis zur Ultraschalluntersuchung aus der Ferne. Durch die innovative Telemedizin lassen sich Telekonsultationen durchführen, bei denen Patienten trotz räumlicher Distanz dennoch mit ihrem vertrauten Arzt sprechen können.

Corona-Pandemie beschleunigt Digitalisierungsprozess

Selten hat ein auf Jahre angelegtes Forschungsprojekt einen so aktuellen Bezug und eine Relevanz erhalten. „Die Corona-Pandemie hat den digitalen Einführungsprozess in den Pflegeheimen massiv beschleunigt. Aus einer auf drei Jahre angelegten Forschungsphase ist eine dringende Notwendigkeit entstanden, deren Bedarf größer nicht sein könnte. Aufgrund der zügigen Umstrukturierung auf digitale Prozesse haben die Pflegeheime schnell Praxiserfahrung gewinnen können. Mit den bisherigen Erfahrungen und Ergebnissen sind wir sehr zufrieden, immerhin ist erst eines von drei Forschungsjahren vergangen. In diesem Jahr wird die Feldstudie starten. Dank des coronabedingten frühen Aufbaus der telemedizinischen Infrastruktur steht einem erfolgreichen Start des Routinebetriebs des TeleDoc nichts im Wege“, freut sich Prof. Czaplik. Quadrate_Satzende


Abbildung: So funktioniert der TeleDoc.

Abbildung: So funktioniert der TeleDoc.


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