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Neues DAAD-Projekt „v-SEMERA“ bietet digitales Kollaborationsformat für Medizinstudierende

von Uniklinik RWTH Aachen12. Januar 2021 in Medizin und Technik,
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© denisismagilov – stock.adobe.com

Die aktuelle Corona-Pandemie stellt Hochschulen vor die Herausforderung, in kürzester Zeit digitales Lernen, Lehren und Arbeiten zu ermöglichen und weiterzuentwickeln. Um diesen Digitalisierungsschub im Bereich Studium und Lehre, aber auch in der internationalen Hochschulkooperation voranzutreiben, unterstützt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Programms „International Virtual Academic Collaboration (IVAC)“ ausgewählte Projekte – darunter auch „v-SEMERA“, ein Projekt der Medizinischen Fakultät, das mit digitalen Möglichkeiten die internationale Hochschulzusammenarbeit fördert. Der DAAD hat dafür bis Oktober 2021 rund 220.000 Euro bewilligt.

Im Rahmen des Modellstudiengangs Medizin wird im Frühjahr 2021 erstmalig eine englischsprachige Vertiefungsrichtung etabliert: Das „Semester for Medical Research Aachen“ (kurz: SEMERA 1.0) – der Vorgänger des DAAD-geförderten Projekts „Virtual SEMERA“ (kurz: v-SEMERA). Es ermöglicht Medizinstudierenden, sich im Kontext der klinischen Forschung und Grundlagenforschung wissenschaftliche Kompetenzen („Scientific Skills“) anzueignen und diese auf ein eigenes, betreutes Forschungsprojekt („Scientific Project“) in Laboren/Kliniken/Instituten der Uniklinik RWTH Aachen anzuwenden. Es setzt sich aus Aachener und internationalen Medizinstudierenden zusammen, die gemeinsam vor Ort das Programm absolvieren.

Die internationale akademische Zusammenarbeit in Corona-Krisenzeiten aufrechtzuerhalten, bietet Herausforderungen und Chancen gleichermaßen. Die Digitalisierung eröffnet dabei vielfältige Zugangs- und Kooperationsoptionen, die weit über soziale und geographische Grenzen des traditionellen Lehrens und Lernens hinausgehen. Der abrupte Wechsel von Offline- zu Online-Lehre als Reaktion auf die COVID-19-Krise hat das digitale Arbeiten zur notwendigen Voraussetzung des akademischen Wissens- und Kompetenzerwerbs gemacht. „Die Pandemie hat Studierenden einen Auslandsaufenthalt deutlich erschwert – nicht zuletzt aufgrund der umfangreichen Reisebeschränkungen. Auch viele Studierende und deren Familien sind aufgrund der wirtschaftlichen Krise in eine finanzielle Notlage geraten und nicht mehr in der Lage, ein Auslandssemester zu finanzieren. Zudem können sich viele Studierende auch abseits der Corona-Krise einen Auslandsaufenthalt nicht leisten“, erläutert Eliana Lemos, Auslandskoordinatorin an der Medizinischen Fakultät und Mitinitiatorin des Projekts, den Hintergrund.

SEMERA 1.0 wird zu v-SEMERA

„Unter den aktuellen Bedingungen eröffnet die Digitalisierung gänzlich neue Wege, die Internationalisierung als digital vermittelten interkulturellen Austausch zu denken“, so Projektkoordinatorin beider SEMERA Projekte Dr. Stephanie Kaiser. „Im Hinblick auf die veränderten Umstände haben wir das Projekt SEMERA 1.0 in drei Punkten weiterentwickelt; hin zum ebenfalls englischsprachigen v-SEMERA“, führt sie fort. Das neu etablierte Konzept leistet damit einen Beitrag zur Flexibilisierung des Studienangebots an der Medizinischen Fakultät und ihren ausländischen Kooperationshochschulen, der Centro Universitário Christus in Fortaleza (Brasilien) sowie der Universidad Peruana Cayetano Heredia in Lima (Peru).

Da Internationalität, Interdisziplinarität und Interprofessionalität für medizinische Forschung und Wissenschaft unabdingbar sind, wird v-SEMERA für Studierende aller Gesundheitsberufe angeboten. „Virtuelle Lehrveranstaltungen und Aktivitäten kommen in der zu entwickelnden v-SEMERA-Campus-Software zum Einsatz. Konkret geht es um die Einbindung diverser digitaler Medien, mediendidaktischer Methoden sowie modernsten Webtechnologien, vor allem im Bereich Virtual Reality und Virtual Communication Tools. Neben den ‚Scientific Skills‘ werden auch ‚Digital Skills‘ vermittelt und trainiert“, erklärt Martin Lemos, Projektverantwortlicher und Leiter des Audiovisuellen Medienzentrums der Medizinischen Fakultät das Konzept von v-SEMERA. Durch Web-Technologien wird die Teilnahmemöglichkeit auf finanziell und (infra-)strukturell benachteiligte Studierende sowie Universitäten ausgeweitet. „So sollen insbesondere Studierende erreicht werden, die aufgrund finanzieller, zeitlicher oder wohnortbedingter Einschränkungen bisher keinen physischen Auslandsaustausch wahrnehmen konnten“, betont Eliana Lemos. Damit wird (allen) Studierenden – unabhängig von der Auslandsmobilität – eine interkulturelle Erfahrung ermöglicht. Dieser erweiterte Zugang zu internationaler Hochschulbildung trägt somit nicht allein zum akademischen Wissens- und Kompetenzerwerbs, sondern gleichzeitig auch zur Chancengerechtigkeit bei.

Vernetzung von Studierenden, aber auch Dozierenden

Kollaborativer Austausch und Kooperation geschehen nicht nur auf Studierendenebene, sondern auch auf Ebene der Dozierenden. Im Rahmen des neuen Formats stellen Dozierende, die sich aus den Partneruniversitäten rekrutieren, ihre Sonderforschungsprojekte und -methoden mittels digitaler Werkzeuge vor.

v-SEMERA beruht auf vier obligatorischen Säulen

I. „Scientific Skills: Die Lehrveranstaltungen werden in digitaler Form angeboten.

II. „Scientific Project“: Die Teilnehmenden wählen entsprechend ihres gewünschten inhaltlichen Schwerpunktes ein/e Institut/Labor/Klinik an ihrer Heimatuniversität (nach Wunsch und Möglichkeit auch an der RWTH Aachen) aus. Ein/e Mentor/in betreut die Forschungsarbeit.

III. „Intercultural Social Program“: Begleitet wird v-SEMERA von digitalen gemeinschaftlichen Aktivitäten zur Selbstreflexion für den interkulturellen Austausch und (virtuellen) Exkursionen.

IV. „Keynotes“: Vorträge von internationalen Expertinnen und Experten zu aktuellen, globalen Forschungsfragen werden per Livestream einem großen Publikum zugänglich gemacht.

DAAD-Förderprogramm IVAC zur internationalen virtuellen akademischen Zusammenarbeit

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert seit diesem Jahr aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Programm IVAC (International Virtual Academic Collaboration) unter anderem die Integration digitaler Kollaborationsformate in Studienangebote im Rahmen internationaler Lehrkooperationen, den Aufbau von digitalen Kompetenzen Studierender und Lehrender sowie die hochschulübergreifende Digitalisierung von Prozessen im Bereich Studium und Lehre. Dabei werden Lehrkonzepte mit folgenden regionalen Schwerpunktsetzungen gefördert: transatlantische virtuelle akademische Kooperation sowie internationale virtuelle akademische Kooperation in Europa und weltweit. Das BMBF fördert IVAC bis Ende 2021 mit rund 5,5 Millionen Euro. Quadrate_Satzende


v. l.: Eliana Lemos, Auslandskoordinatorin und Mitinitiatorin, Martin Lemos, Projektverantwortlicher, und Dr. Stephanie Kaiser, Projektkoordinatorin

v. l.: Eliana Lemos, Auslandskoordinatorin und Mitinitiatorin, Martin Lemos, Projektverantwortlicher und Dr. Stephanie Kaiser, Projektkoordinatorin


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