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Forschungspreis für Dr. rer. nat. Roland Sonntag

von Uniklinik RWTH Aachen16. Dezember 2019 in Ausgezeichnete Forschung, Onkologie,
Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs_Roland Sonntag_Quelle DGVS
Dr. rer. nat. Roland Sonntag (rechts) bei der Preisübergabe im Rahmen der 74. Jahrestagung der DGVS. Bildquelle: DGVS

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) e. V. honorierte zum sechsten Mal eine Forschungsarbeit mit dem Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs. In diesem Jahr erhielt Dr. rer. nat. Roland Sonntag, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Medizinischen Klinik III an der Uniklinik RWTH Aachen, den Preis im Rahmen der 74. Jahrestagung der DGVS für seine Arbeit „Cyclin E1 und die Cyclin-abhängige Kinase 2 sind entscheidend für die Initiation, aber nicht für die Progression des hepatozellulären Karzinoms“. Der Preisträger konnte mit seiner Arbeit Cyclin E1 als wichtigen Mediator für die Entstehung von Leberkrebs charakterisieren. Der Forschungspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von Bayer gespendet.

Die Entstehung von Leberkrebs (HCC) beruht auf einer chronischen Entzündung und Vernarbung der Leber durch kontinuierliche Schädigung von Leberzellen durch Hepatitis-Viren, Alkoholkonsum oder Leberverfettung. Diese geschädigten Leberzellen müssen permanent durch Zellteilung gesunder Zellen erneuert werden, was in der Regel mit einer erhöhten Mutationsrate einhergeht.

Diese genetischen Mutationen führen meist zu einer übermäßigen Bildung von Regulatoren und Mediatoren, die für die Zellteilung verantwortlich sind. Dies sind unter anderem sogenannte E-Typ Cycline und ihr Interaktionspartner Cyclin-abhängige Kinase 2 (Cdk2), die gemeinsam im Komplex die Teilung einer Zelle vorantreiben. Mutationsbedingte Anhäufungen dieser Genprodukte führen zu einer unkontrollierten Teilung von normalerweise ruhenden Leberzellen. Das stellt ein typisches Charakteristikum vieler Krebserkrankungen dar. Es ist bekannt, dass die Bildung von E-Cycline, bestehend aus Cyclin E1 und Cyclin E2, bei Patienten mit Leberkrebs oftmals stark erhöht ist. Die Funktionen und genauen Konsequenzen dieser überschüssigen Cyclin E-Bildung waren aber bislang unbekannt.

Entstehung von HCC wird durch E-Cycline und Cyclin-abhängige Kinase 2 beeinflusst

In der Arbeit von Dr. Sonntag wurde die differenzielle Rolle von Cyclin E1, Cyclin E2 und ihrem Komplexpartner Cdk2 für die Entstehung und das Fortschreiten von Leberkrebs detailliert untersucht, um zukünftige Therapieoptionen aus diesen neuen Erkenntnissen zu entwickeln.

Die funktionelle Rolle beider E-Cycline und Cdk2 wurde in einem Mausmodell der chemisch-induzierten Leberkrebsentstehung untersucht. „In meiner Arbeit konnte ich zeigen, dass die genetische Deletion von Cyclin E1 oder Cdk2, aber nicht von Cyclin E2, zu einem deutlich verringerten Auftreten von Leberkrebs führte. Außerdem ist Cyclin E1 bei der HCC-Entstehung abhängig vom Interaktionspartner Cdk2, aber das Fortschreiten der Erkrankung in der Maus und im Patienten verläuft unabhängig von diesem. Dieser Befund ist ein Gegensatz zur bisher gängigen Lehrbuchmeinung“, führt Dr. Sonntag aus.

Darüber hinaus konnte Dr. Sonntag weitere genetische Eigenschaften von Leberkrebszellen charakterisieren. Diese ermöglichen es, Patienten zu identifizieren, die von einer neuartigen anti-Cyclin E-basierten HCC-Therapie profitieren könnten.

Innovative Arzneimittel und neuartige Therapieansätze

Mit der Unterstützung des Nachwuchsforschungspreises unterstreicht Bayer den hohen Stellenwert der Forschung im Bereich Leberzellkarzinom. Leberkrebs gehört nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-Instituts zu den zehn häufigsten Krebstodesursachen. Leberkrebs ist oft schwierig zu behandeln, in den Ländern der EU sterben jedes Jahr mehr als 48.000 Menschen an den Folgen der Erkrankung.

Mit dem Ziel, das Leben von Menschen zu verbessern, arbeitet Bayer an der Erweiterung seines Portfolios für innovative Behandlungen. Der Onkologiebereich bei Bayer umfasst weltweit sechs zugelassene Präparate sowie weitere Wirkstoffe in verschiedenen Phasen der klinischen Entwicklung. Alle diese Produkte spiegeln den Forschungsansatz des Unternehmens wider, der die Suche nach geeigneten Zielmolekülen (Targets) zur Krebsbehandlung in den Vordergrund stellt. Quadrate_Satzende


 

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