Die European Association of Neurosurgical Societies (EANS) hat Dr. med. Christian Blume, Klinik für Neurochirurgie der Uniklinik RWTH Aachen, im Rahmen des EANS Kongresses 2019 in Dublin den 10.000 € Research Grant für die wissenschaftlichen Arbeiten der spinalen Arbeitsgruppe verliehen. Unter dem Titel „Degenerative cervical myelopathy – The secondary harm“ sind mehrere Projekte vereint, die wichtige Pathomechanismen dieser degenerativ bedingten chronischen Querschnittssymptomatik untersuchen.
Weltweit ist die Degeneration der Halswirbelsäule der häufigste Grund für eine chronische Rückenmarksschädigung. Die Inzidenz dieser Erkrankung nimmt mit zunehmendem demographischem Wandel zu und wird in der Zukunft einen noch wichtigeren Stellenwert in der Wirbelsäulenchirurgie bekommen.
Die von Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Müller und Dr. Blume geleitete Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den pathologischen endogenen Reaktionen der Rückenmarksschädigung, die bei dieser degenerativen Erkrankung über die mechanische Komponente hinaus gehen. Hierbei werden beim betroffenen Patienten präoperativ und postoperativ multiple Faktoren untersucht. Es werden MR Spektroskopien des motorischen Kortex durchgeführt, welche durch die Veränderungen der gemessenen Neurometaboliten sekundäre Rückschlüsse auf Veränderungen im Hirn, durch die Situation eines chronischen Querschnitts, zulassen. Des Weiteren werden Störungen der Blut-Rückenmarkschranke untersucht, welche bei primär traumatischen Schädigungen des Rückenmarks einen wichtige Schlüsselrolle in den folgenden pathologischen endogenen Reaktionen spielt. Ein weiteres Teilprojekt sind die Untersuchung von inflammatorischen und angiogenetischen Mediatoren im Liquor. Da die genauen sekundären Schädigungsmechanismen in der zervikalen degenerativen Myelopathie weitestgehend unklar sind können durch diese Untersuchungen entsprechende Kaskaden erfasst werden und ein besseres Verständnis über die Pathophysiologie dieser Erkrankung geschaffen werden.
Dr. Blume betont: „Wir freuen uns sehr, dass die europäische neurochirurgische Forschungsgemeinschaft unsere Arbeiten honoriert und wir mit den Mitteln unsere laufenden Projekte intensiviert verfolgen können.“