Um den gleichberechtigten Zugang zu Rehabilitationsleistungen zu gewährleisten und die Widerstandsfähigkeit der Gesundheitssysteme in ganz Nordwesteuropa zu fördern, ist unter Beteiligung der Uniklinik RWTH Aachen das Projekt „Scale-Up4Rehab“ mit einer Laufzeit von fünf Jahren gestartet. Ziel des mit 6,5 Millionen Euro von Interreg North-West Europe (NWE) geförderten Projekts ist es, eine virtuelle Rehabilitationsklinik aufzubauen, die die bestehenden virtuellen Rehabilitationstherapien erweitern soll. In fünf regionalen Pilotprojekten in Belgien, Deutschland, Irland, Luxemburg und den Niederlanden werden Rehabilitationsexpertinnen und -experten in verschiedenen Ansatzbereichen die virtuelle Rehabilitation in ihre tägliche Praxis integrieren.
Die Rehabilitation spielt eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Bevölkerung sowie der allgemeinen Effizienz und Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems. Mit einer alternden Bevölkerung wird die Zahl der Menschen, die einer Rehabilitation bedürfen, zunehmen, während gleichzeitig der Personalmangel im Gesundheitswesen ansteigt. Hier setzt das Projekt Scale-Up4Rehab an.
Remco Hoogendijk, Leiter Projekte & Innovation Sint Maartenskliniek, Niederlande, betont: „Der Zugang zur Rehabilitation ist überall anders, sowohl zwischen den verschiedenen Ländern als auch innerhalb der Länder selbst. Die Technologie bietet die Möglichkeit, eine effiziente Versorgung und den Zugang zu einer speziellen Rehabilitationsbehandlung zu ermöglichen, unabhängig vom Standort der Patientinnen und Patienten. Verschiedene Formen der Rehabilitationstherapie, die virtuelle Technologien nutzen, werden bislang nur in lokalen Umgebungen eingesetzt. Die transnationale Zusammenarbeit ist daher erforderlich, um diese Skaleneffekte zu erzielen und die digitale Transformation des Rehabilitationssektors auf die nächste Stufe zu heben.“
Die Uniklinik RWTH Aachen wird durch Univ.-Prof. Dr. med. Ferdinand Binkofski, Leiter der Sektion und des Lehr- und Forschungsgebiets Klinische Kognitionsforschung der Klinik für Neurologie, vertreten. Er erklärt: „Die Uniklinik übernimmt die Rolle der wissenschaftlichen Evaluation der virtuellen Rehabilitationsansätze und wird Kriterien ausarbeiten, die auf der Verhaltensebene und auf der Ebene des zentralen Nervensystems Aussagen über die Güte der Rehabilitationsverfahren ermöglichen.“